Die Technik hinter...

 

 

San Dimas, CA, April 1996.
Kalifornischer Klatschmohn, Doppelbelichtung.

 

Der Effekt dieses Fotos wurde während der Aufnahme durch eine spezielle Doppelbelichtung erzielt.
Die Kamera (Hasselblad 503CX mit Makro-Planar 4/120) ist auf dem Stativ, ich stellte scharf und ermittelte die korrekten Belichtungswerte. Ich weiß nicht mehr, was die Einstellungen waren, aber nehmen wir an, es war f-11, 1/125 für den GPX 160 Negativ-Film. Dann machte ich die erste Aufnahme mit der halben Belichtungszeit, in unserem Beispiel f-16, 1/125. Dann wurde die Doppelbelichtung vorbereitet: Das Magazin heruntergenommen, die Kamera aufgezogen, das Magazin wieder angesetzt. Nun machte ich eine zweite Aufnahme, wieder mit der halben Belichtung, aber diesmal stellte ich das Motiv unscharf und öffnete die Blende, so weit es die kleinste Belichtungszeit der Kamera zuließ, also f-8, 1/500. Dann musste ich "nur" noch warten, bis der Film vom Entwickeln zurückkam, um zu sehen, ob der gewünschte Effekt erzielt war.

Mit dieser Technik habe ich schon öfters experimentiert und gute Ergebnisse erzielt. Die scharfe Basisbelichtung sollte mindestens die Hälfte der Belichtungszeit ausmachen, aber oft siond die besten Ergebnisse mit zwei Drittel für die Basisbelichtung besser. Da hilft nur experimentieren. Wichtig ist, dass die Summe der Belichtungszeiten aller Aufnahmen auf einem Bild im Zweifelsfall eher großzügig bemessen sein sollte; Unterbelichtung verträgt diese Technik nicht. Der Effekt ist angenehmer, wenn das Bild etwas heller als normal ist.

In der digitalen Dunkelkammer kann man diesen Effekt mit dem Gaussian Blur Overlay in Photoshop gezielt und ohne Verschwendung von Film erzielen, wie es Michael Reichmann detailliert beschreibt. Wenn man aber konventionelle Vergrößerungen vom Original herstellen will, wird man um die hier beschriebene "alte" Technik nicht herumkommen.

 

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